Donnerstag,
10.September 2015 – am Mittelmeer angekommen
Als
erstes führte unsere Route heute morgen nach der nur wenige
Kilometer entfernt liegenden Basilica „Santa Maria degli Angeli“
Die
Besonderheit besteht darin, dass hier die ursprüngliche kleine
Kirche (Schätzungsweise 30qm Innenfläche) später mit der
riesengroßen neuen Kirche überbaut wurde. Die Basilica war leicht
gefunden, da die Kuppel schon weithin sichtbar ist. Aber viel
schwieriger war es, einen Parkplatz für unser „kleines“
Reisemobil zu finden. Nachdem ich einige vergebliche Anläufe gemacht
hatte und auch wieder rückwärts aus kleinen Straßen
herausrangieren musste, weil die niedrigen Bäume eine ungefährdete
Durchfahrt unmöglich machten, entdeckten wir
einen
richtig großen Omnibusparkplatz mit Schranke davor. Ein Versuch, sich
da reinzumogeln ist es allemal Wert! Also bin ich frisch forsch vor
die geschlossene Schranke gerollt und begehrte Einlaß. Der Platzwart
machte mich darauf aufmerksam, dass hier nur Busse parken dürfen.
Ich wies ihn jedoch darauf hin, dass unser Auto doch auch fast die
Größe dieser Fahrzeuggattung erreicht. Erstaunter Blick meines
Gegenübers....
und
dann? „You must pay“ war seine Antwort, „of course“ kam von
mir prompt die Retoure. OK. er, der Hüter der Platzordnung begab
sich in sein Kassenhäuschen. Hatte er draußen an der Schranke noch
von 8,-- € Parkgebühr gesprochen, so waren es plötzlich 22,-- €.
Als mich das immer noch nicht abzuschrecken schien, da stand doch
plötzlich die Zahl 88,-- € auf dem Zettel. Doch da knickte ich
ein.
Da
ich aber die Kirchenattraktion nicht ungesehen hinterlassen wollte,
wurde also weiter nach Parkmöglichkeiten gesucht. Und ich wurde
fündig! Ein nagelneuer Parkplatz für rund 100 PKW´s lag da
einsam, mit nur einem Auto belegt, mitten in der Stadt.
Zwar
prangte an der Einfahrt das Verbotsschild für Omnibusse, aber da ich
ja gerade vorher erfahren hatte, dass unser Concorde kein Omnibus
ist, so konnte ich ruhigen Gewissens einen guten Platz, nein zwei
belegen. Und es waren kaum 500 Meter bis zum Ort des Interesses! Na
also, geht doch!
Übrigens
wirklich gigantisch dieses Bauwerk. Und erst die Ausstattung! Es
hatte sich gelohnt. Leider herrschte hier Fotografierverbot. Aber
heimlich konnte ich doch noch drei Fotos schießen.
Irmgard
hatte noch eine paar Ansichtskarten gekauft, jedoch keine Briefmarken
erhalten. Wie der Zufall das will, stolpern wir auf dem „Heimweg“
direkt in ein Postamt.
Da
haben wir dann erfahren können, dass es bei uns gar nicht so
bürokratisch zugeht wie man immer denkt! Also erstens, an einem
Automaten unter fünf Möglichkeiten möglichst die richtige Wahl
treffen und nach dem Tastendruck erscheint ein Papierstreifen mit
einer Nummer. Nun heißt es warten. Wir haben wohl den richtigen
Knopf gedrückt, denn es gibt nur einen Schalter der Briefmarken
herausgibt. Irgendwann sind wir an der Reihe. Nachdem wir dem Beamten
hinter dem Tresen unseren Wunsch verständlich machen konnten,
beginnt er sich zu bewegen und tippt auf dem Computer herum. Das
dauert eine Zeit, da er, ganz Beamter, mit unheimlich langsamen
Bewegungen seine Arbeit erledigt. Endlich, er holt eine Mappe aus dem
Regal und fängt umständlich an zu blättern, und noch umständlicher
die Marken herauszutrennen. Geschafft! Wir dürfen sagengafte 1,90 €
für zwei Marken über den Tresen schieben und von dannen ziehen. Der
Mann am Schalter ist damit aber noch nicht mit seiner Arbeit fertig!
Wir sehen nur, dass er noch weiterhin den Computer bedient und auch
noch handschriftlich irgendwelche Notizen macht.
Doch
nun geht’s auf die Piste. Wir wollen ganz bewusst keine Autostrada
benutzen, sondern schöne kleine Nebenstraßen befahren. Erhofft
hatten wir uns davon eine engere Bindung an die Natur und schöne
Ausblicke. Aber es kam irgendwie anders! Diese Nebenstraßen
entpuppten sich als Schlaglochpisten. So beanspruchte die Strecke die
ganze Aufmerksamkeit des Fahrers, nämlich meine. Deshalb habe ich
auch nur wenig davon zu sehen bekommen, was sich in der Landschaft
Schönes auftat. Ganz zum Schluss, kurz vor unserem Ziel wurde es
dann ganz, ganz heftig! Wir wurden hochgeschleudert und durchgeschüttelt,
wie man es gar nicht beschreiben kann. Jedenfalls hatte ich plötzlich
einen Pfirsich unter dem Gas- und Bremspedal. Der hatte ursprünglich
seinen Platz im Einkaufskorb, der sich hinten in der Dusche befand!
Wir
jedoch kamen fix und fertig am Campingplatz an, haben unser Auto
abgestellt und dann erstmal ein kühles Bad im Pool genommen. Für
mehr waren wir nicht fähig. Lediglich ein kurzer Besuch am
Strand des Mittelmeeres war noch möglich und ein Fotoschuß für den
Sonnenuntergang.
Buona
notte sagen Irmgard und Jürgen
die kleine Kirche in der Kirche |
ein Blick auf Orvieto |
der Strand zum Feierabend |
die Dramatik eines Sonnenuntergangs am Meer |
wie üblich, hier die heutige Fahrstrecke |
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