Samstag, 12.September
2015 – Neapel und Vesuv
Mensch
Leute, heute Abend sind wir platt, platter geht’s nicht!
Doch
dazu später mehr.
Als
erstes wurden wir mit dem Bus nach Neapel „übersiedelt“ um dort
per Pedes das Altstadtzentrum zu erkunden. Auf dem Weg dorthin hat
uns unsere Reiseführerin Nathalia schon einges erklärt. Etwa, dass
in Neapel ein riesiges Industrieareal seit Jahrzehnten stillgelegt
ist und als Industriekulturerbe so vor sich hingammelt. Zwei Häfen
konnten wir aus dem Omnibusfenster sehen. Der eine davon ist der
große Kommunalhafen, in dem auch jährlich einige 100
Kreuzfahrtschiffe anlegen, während der kleinere Hafen überwiegend
den Privatyachten zu Verfügung steht. Aber wir durften auch den Bus
verlassen und wurden nun durch die Straßen von Sehenswürdigkeit zu
Sehenswürdigkeit geführt. Was uns dabei besonders beeindruckte,
waren die schmalen Straßen und hohen Bauten. Die Bewohner sehen ja
kaum mal Sonnenschein.
Und
an ein größeres Ereignis, vielleicht einen Brand oder auch einen
größeren Unfall mag man gar nicht denken!
Allein
die Rollerfahrer bieten hier die große Einmann-Stuntshow, dass
uns regelgewohnten und auf Sicherheit bedachten deutschen
Verkehrsteilnehmern der Atem stockt! Die rasen durch dichtesten
Fußgängerverkehr ihren Slalom, als wenn es was zu gewinnen gäbe.
Wir haben beobachtet, wie ein PKW sich gemächlich den Weg bahnte,
als ein Rollerfahrer rechts überholte trotz eines Straßenladens der
ihm den Weg versperrte. Impörtes Hupen, noch mehr den Gashahn
aufgdreht und Zentimeter vor dem PKW nach links eingeschert! Ist doch
alles gaaaanz nooormal!
Als
nächstes Ziel stand das „Herkulaneum“ auf dem Plan. Diese
Ausgrabungsstätte ist nicht so groß wie Pompei, aber die Häuser
sind in ihrer Substanz viel besser erhalten. Erstaunlich, was die
Menschen vor 2000 Jahren schon geleistet haben!
Diese
Besichtigung hat sich wirklich gelohnt. Ich bin ja sowas wie ein
Kulturbanause, aber hier wurde ich in den Bann der alten Häuser und
Einrichtungen gezogen. Unfaßbar das Ganze!
Da
wir heute ein Mammutprogramm haben, kann es damit natürlich noch
nicht gewesen sein! Wir werden die enge Serpentinenstraße zum Vesuv
hochkutschiert und zwischendurch ein einem Ristorante ausgeladen.
Eine Stärkung für das leibliche Wohl ist angebracht, da für den
anschließendenFußmarsch zum Kraterrand gute Kondition
überlebensnotwendig ist.
Unsere
Reiseleiterin gibt uns für den Fußmarsch und die Rückkehr zum
Reisebus ganze eineinhalb Stunden Zeit! Ja hat die denn ganz
vergessen, dass wir keine jungen Sprinter sind, sondern überwiegend
Menschen älteren Semesters?! Und ich kann Euch bestätigen, der
Aufstieg hat uns geschlaucht! Aber ich kann auch voller Stolz berichten,
dass ich den Kraterrand in 1280 Metern Höhe erreicht habe.
Ich
hoffe, nun versteht Ihr den Satz vom Anfang.
Und jetzt sitze ich im Mobil „und lecke meine Wunden“.
Das
heisst: Buona notte liebe Leute
PS.:
Reisen ist eben kein Urlaub, sondern auch immer eine
Körperertüchtigung
die Industrieruine |
in der Jesus-Kirche |
die eingravierten Zahlen waren für die Mauer damals wichtig. Damit dokumentierten sie ihre Arbeitsleistung, für die sie den entsprechenden Lohn erhielten |
diese Straße ist 1250 Meter lang und beherbergt 25 Kirchen! Gibts dazu noch etwas zu sagen? |
ein Pastaladen |
unsere Reiseführerin Nathalia |
jetzt folgen Fotos von der Ausgrabungsstätte Herkulaneum |
eine original erhaltene Treppe von vor 2000 Jahren |
kein Scherz: das soll ein Imbiss gewesen sein |
wir sind am Vesuv |
leider nimmt der keine Passagiere mit nach oben |
der Vesuv aus der Vogelperspektive |
Mein lieber Scholli! das war ja spannend zu lesen. Die Altstadt von Neapel haben wir auch kennen gelernt. Deshalb habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wie Du mit dem Concorde zurechtgekommen bist. Jetzt weiß ich es. Wenn ich das so lese, frage ich mich, ob wir diesen Anstrengungen gewogen gewesen wären. Dennoch ist es interessant zu lesen aus Sicht eines gemütlichen Wohnzimmers in old Germany. Am Freitag hat Ruth ihre 2. Chemo bekommen und diese gut überstanden. Sie braucht jetzt auch nicht mehr wöchentlich zur Blutentnahme sondern alle 14 Tage. Diese Schanze nutzen wir und fahren am kommenden Mittwoch nach Bad Arolsen und von dort aus nach Minheim an der Mosel, wo wir uns mit Freunden treffen. Jetzt wünschen wir euch noch einen schönen Abend und grüßen von der Nordseeküste bei 20 ° und Regen!
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